Technisch getrocknete Konstruktionshölzer aus skandinavischer Forstwirtschaft bilden die tragende Konstruktion eines original Schwedenhauses. In der Regel beträgt die Dicke dieser Hölzer 45mm und die Breite 195mm. Die Anzahl und Anordnung der Hölzer in den Wänden, wird durch ein Computerprogramm, beziehungsweise der Berechnung des Statikers, vorgegeben. Hierbei werden, neben dem Eigengewicht unter anderem auch die Einflüsse von Wind- und Schneelasten sowie mögliche Erdbebenlasten berücksichtigt. Auch der Grundriss des Hauses spielt hier eine Rolle. Im Werk fertigen die Konstrukteure aus dem Bauholz die einzelnen Bausatzteile gemäß der Konstruktionspläne.
Beim Aufbau der Innen- und Außenwände, gibt es Unterschiede zwischen einzelnen Schwedenhaus-Anbietern. Viele Hersteller liefern den Bausatz zum Beispiel mit der sogenannten „offenen Installationsebene“. Hierbei entsteht auf der Baustelle ein erheblicher Mehraufwand für den trockenen Innenausbau, durch das notwendige Beplanken der Wandflächen. Eine bereits geschlossene Installationsebene bietet den Vorteil, dass die Wandfläche bereits im trockenen Werk fertiggestellt worden ist. Die Gefahr von Montagefehlern auf der Baustelle, wird durch die werkseigene Kontrolle damit massiv reduziert. Ein geringfügig höherer Zeitaufwand in der Vorplanung (Positionieren von Elektro-Leerrohren und das Einplanen von Bereichen für Unterputz-Wasserinstallationen) ist hierbei sicherlich nicht als Nachteil zu betrachten.
Auch auf der Wetterseite der Außenwände unterscheiden sich die Konstruktionen der verschiedenen Hersteller. Bei der Holz-Fassadenschalung lassen sich augenscheinlich zunächst die größten Unterschiede erkennen. Jedoch unterscheiden sich die Hersteller auch durch die Art und Weise, wie der Dämmstoff in den Außenwänden vor äußeren Einflüssen geschützt wird. Arbeiten hier einige Firmen noch mit der sogenannten „Windschutzpappe“ (eine dünne diffusionsoffene Fassadenbahn ohne Dämmwirkung) sind innovativere Anbieter wiederum schon weiterentwickelt und schützen den Dämmstoff von außen mit einer wasserabweisenden Platte aus Holzfaserdämmstoffen.
In der Regel bildet ein sogenanntes Binderdach, die Dachkonstruktion eines original Schwedenhauses. Auch die Dachbinder werden bereits im Werk fertig produziert. Die Dimensionen der Hölzer entsprechen in etwa denen der aufsteigenden Konstruktion. Bei den Dachbindern werden die, nach Vorgabe zugeschnittenen, Hölzer mit sogenannten Nagelplatten fest miteinander verbunden. So entsteht eine untrennbare Einheit. In hoch technisierten Hauswerken, werden die Befestigungs- und Verbindungspunkte sogar mit Lasermarkierungen auf die Hölzer projiziert. Das spart Zeit und es wird eine gleichbleibende Ausführung gewährleistet.
Diese Fertigbauweise erlaubt eine schnelle Ausführung auf der Baustelle. Jedoch sind hierbei keine sichtbaren Holzbalkendecken möglich. Zum einen würde die Optik der „dünnen“ Hölzer nicht den Erwartungen der Bewohner entsprechen. Darüber hinaus ist es bei einer derartigen Konstruktion erforderlich die Hölzer mit einer Gipskartonverkleidung zu versehen damit die in Deutschland erforderliche Feuerschutzklasse F30 erreicht wird.
Bei der Dachkonstruktion können zwischen den verschiedenen Herstellern ebenfalls geringe Unterschiede bestehen. Einige Anbieter steifen die Dachkonstruktion mit sogenanntem Windrispenband, einem Metallstreifen, aus. Andere Firmen arbeiten wiederum mit einem sogenannten „festen Unterdach“. Hierbei wird die gesamte Dachfläche zunächst aufwendig mit Holzwerkstoffplatten oder Schalbrettern verkleidet, bevor die sogenannte Unterdeckbahn, als vorgeschriebene Zwischendeckung, unter den Dachlatten eingebaut wird. Die Eigenschaften der späteren Aussteifung sind vergleichbar. Jedoch erzeugt die Variante mit der Vollschalung im Vergleich höhere Kosten.
Auch innerhalb der Dachschrägen lassen sich Unterschiede feststellen. So wird das Gefach (der Lauftraum zwischen zwei Dachbindern) von einigen Firmen komplett mit Dämmung gefüllt. Andere Anbieter bauen zusätzlich noch eine Hinterlüftungsebene zwischen Dämmung und Unterdeckung ein. Damit kann eventuell auftretende Feuchtigkeit (zu hohe Luftfeuchte oder Schmelzwasser) über die Luftschicht sicher austrocknen.
Wald- und Forstbetriebe bilden einen Stützpfeiler der skandinavischen Wirtschaft. Jährlich werden in Skandinavien daher rund 10-20% mehr Bäume gepflanzt als abgebaut.